Ein fotografischer Blick über die stille Bewegung des Lebens. Was bedeutet es, tätig zu sein? Ist es das greifbare Tun – Hände, die etwas erschaffen? Oder beginnt das Tätigsein viel früher – in einem Gedanken, einem Impuls, einem leisen inneren Drang, der uns aus der Ruhe heraus ins Leben schiebt? In meiner Serie widme ich mich dem vielschichtigen Begriff „tätig sein“. Ist es die bezahlte Arbeit, die uns durch den Alltag trägt? Oder auch die stille Fürsorge, das ehrenamtliche Engagement, die kreative Selbstverwirklichung? Dieses Projekt soll kein bloßes Abbild von Arbeit sein. Es ist ein Versuch, Nähe herzustellen. Zwischen dem, was wir tun, und dem, was wir sind. Eine Annäherung an die unsichtbare Linie zwischen „Tätigkeit“ und „Sein“. Es geht nicht nur um Arbeit, nicht nur um Produktivität, sondern um Momente, in denen wir handeln, schaffen, gestalten. Es geht um das menschliche Bedürfnis, Spuren zu hinterlassen. Darum, dass wir nicht einfach nur funktionieren, sondern wirklich präsent sind. Mit der Kamera begleite ich Menschen in ihrem Tun – ob im Beruf, in der Freizeit oder im sozialen Einsatz und werde dabei zum Beobachter und zum Zeugen: von Alltag und Ausnahmesituationen, von wiederkehrenden Bewegungen, Schaffenskraft und einzigartigen Augenblicken.

[TÄTIG.SEIN.] ist für mich mehr als ein Titel. Es ist eine Einladung, innezuhalten: Wer bin ich, wenn ich handle? Und was bleibt von mir, wenn ich nichts tue?